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Frage 2: Klimaschutz vermitteln

2. Wie möchten Sie die Bedeutung und Dringlichkeit des Klimaschutzes vermitteln, um die Bevölkerung „mitzunehmen“?

Rita Hagl-Kehl – SPD:

Ich glaube, dass in den letzten Jahren mit Fridays For Future das Thema sehr prominent im Mittelpunkt stand. Durch Corona und andere Geschehnisse ist das ganze wieder etwas aus dem Fokus der Öffentlichkeit entschwunden. Das ist schlecht, denn wir müssen hier zügig und konsequent handeln. Wir müssen die Sache politisch in den Fokus rücken, weiter darüber sprechen und über Lösungen diskutieren.

Sebastian Damm – GRÜNE:

Wir sehen in den letzten Jahren eine Reaktanz in Bezug auf Klimaschutz. Je spürbarer die Klimakrise auch bei uns wird, je heftiger die Extremereignisse, umso größer wird die Ablehnung. Teils zeigen sich sogar klimaleugnende Tendenzen, sogar in den Parteien der demokratischen Mitte, auf jeden Fall haben aber die „Klimaverzögerer“ derzeit wieder Oberhand. Es wird nicht einfach, diese Entwicklung zu drehen. Immer wieder auf die wissenschaftlichen Fakten hinzuweisen und dadurch die Bevölkerung „zu erziehen“, hat jedenfalls nicht funktioniert. Was aber immer zieht, sind monetäre Vorteile. Wir benötigen zuvorderst eine weitere Beschleunigung der Energiewende. Und das geht am besten dadurch, dass sowohl die Bürger:innen als auch die Städte, Gemeinden oder Landkreise finanziell von dem Ausbau profitieren. Es müssen also Regeln für Betreiber von Windkraftanlagen oder Freiflächen-Solaranlagen her, die die Bürger:innen finanziell beteiligen. Wenn dann das Freibad der Gemeinde oder die neue Ortsmitte plötzlich durch die Einnahmen der Windräder finanziert werden kann, schwindet auch die Ablehnung.

Im Bereich der Gebäude und Mobilität wird hoffentlich ab 2027 das Inkrafttreten des europäischen Zertifikatehandels ETS2 und die damit verbundenen steigenden CO2-Preise für fossile Brennstoffe einen Wandel beschleunigen.

Muhanad Al-Halak – FDP:

Das tue ich bereits in regelmäßiger Form über all meine Kanäle wie Instagram, Linked In oder Facebook, wo ich auf meine ganz persönliche Art versuche, die Menschen in unserem Land immer wieder aufs Neue für das Notwendige zu sensibilisieren. Egal ob in meiner Arbeit an Gesetzesentwürfen wie dem Klimaanpassungsgesetz oder dem Verfassen von Positionspapieren in der Fraktion, wie zuletzt meine Hochwasserschutz-Papier, sind dafür wichtige Leuchttürme, die meine eigene Sicht auf die Dinge immer wieder verdeutlichen und auch immer wieder klar machen, was nun zu tun ist.

Florian Mies – FREIE WÄHLER:

Anreize schaffen und Bevölkerung am Ausbau der Erneuerbaren Energien finanziell beteiligen.

Marcus Kiefer – BP:

Klimaschutz muss plausibel und verständlich erklärt werden, dabei gilt es Sinnhaftigkeit und positive Aspekte hervorzuheben um Akzeptanz zu erhalten. 

Eine zwanghafte Umsetzung würde eher das Gegenteil erzeugen.

Christian Kerschl – ÖDP:

Die Herausforderung dieser Aufgabe und sich ergebende Widerstände konnte man in den letzten Jahren gut beobachten. Es gibt aber aus unserer Vergangenheit gute Beispiele, daß sich viele Dinge durch entsprechende Vorgaben gut lenken lassen. Der Bürger muß bei klimaschonendem Verhalten auch selbst und direkt davon profitieren. Wenn eine Reise mit dem Flugzeug wesentlich billiger ist als mit der Bahn, ist die Entscheidung für das klimaschonende Fortbewegungsmittel schwer vermittelbar. Man sollte also entsprechende Anreize setzen. Für unsere Industrie gibt es ohnehin gute Argumente, in klimaschonende Technologien zu investieren. Man befindet sich dort immer in vielversprechenden Wachstumsmärkten. Es wäre unserer Ansicht nach fatal, zukunftsträchtige Technologien wie die Windradproduktion, auch noch nach China abzugeben.