Menü Schließen

„Klimaentscheid Deggendorf“ plant erste Konferenz zum Nahverkehr in Deggendorf

Aktionsgruppe und Unterstützer wollen „Vorankommen mit Bus und Bahn“

Ganz abgeschlossen ist die Planung noch nicht, aber etwa Mitte April soll es soweit sein: Dann soll die erste Konferenz unter dem Titel „Vorankommen mit Bus und Bahn in Deggendorf“ stattfinden. Dazu hat sich die Aktionsgruppe „Klimaentscheid Deggendorf“ mit weiteren Unterstützern vor Kurzem in der Brasserie Amelie im alten Rathaus zusammengefunden.

Vortragsabend mit Diskussion im April geplant

„Wir wollen in drei Vorträgen mit Diskussion darüber sprechen, ob und wie Nahverkehr im ländlichen Raum, wie bei uns im Landkreis Deggendorf funktionieren kann“, erklärt Klaus von Eichhorn, einer der Initiatoren von der Gruppe Klimaentscheid. „Nach einer Einführung wollen wir im ersten Vortrag zeigen, dass und wie die Bayerische Staatsregierung den Nahverkehr voranbringen will: So schreibt Verkehrsminister Bernreiter in einer entsprechenden Broschüre zur ÖPNV-Strategie Bayern 2030: ‚Ziel ist es, die Fahrgastzahlen im ÖPNV gegenüber 2019 bis zum Jahr 2030 zu verdoppeln‘.“ Recherchiert hat dieses Programm Christian Dobler. Rolf Sihr von der ÖDP Deggendorf hat den Kontakt zum zweiten Vortrag hergestellt. Angefragt ist Andreas Kagermeier vom Verkehrsclubs Deutschland (VCD), für einen Vortrag zu den „Herausforderungen eines attraktiven ÖPNV im ländlichen Raum“. Und schließlich soll noch die Stadt Deggendorf angefragt werden, den Nahverkehrsplan vorzustellen, der vor einigen Monaten im Stadtrat vorgestellt, jedoch nicht förmlich beschlossen, sondern nur „zur Kenntnis genommen“ wurde.

Konferenz wir von vielen Gruppen unterstützt – auch Veranstaltungen zum Radverkehr und zur Energieversorgung in der Pipeline

Neben der Gruppe „Klimaentscheid“ und den dort engagierten Gruppen und Vereinen unterstützen auch Greenpeace Deggendorf, die Freien Wähler, Die Grünen, die SPD und die ÖDP Deggendorf, der Verein GoVIT, die Initiative Lokal/Global und kirchliche Vertreter die Initiative. „Wir sind aber natürlich offen für jede weitere Unterstützung aus dem demokratischen Spektrum“, erklärt Cornelia Vogl-Dobler für Parents for Future.

Der erste Diskussionabend soll danach mindestens noch um je einen Abend mit Vorträgen und Diskussion zum Radverkehr und zur Energieversorgung im Landkreis erweitert werden. Und schon bevor die erste Konferenz stattgefunden hat, wissen die Initiatoren, dass es auch zum Nahverkehr noch weitergehen soll, dann mit einem Schwerpunkt zum regionalen Bus- und Bahnverkehr.

Potenzial für Verbesserungen im ÖPNV ist groß

Entstanden ist die Idee zum einen aus der Motivation für den Klimaschutz und dem Gefühl, dass gerade im öffentlichen Nahverkehr noch sehr viel Potenzial stecken würde. „Auch im Klimaschutz-Rahmenplan der Stadt kommt der Nahverkehr ja prominent vor – insofern wollen wir jetzt, zwei Jahre nach dessen Verabschiedung sehen, was aus den verschiedenen Versprechungen geworden ist“, erläutert Georg Kestel vom BUND Naturschutz. „Ganz allgemein ist es aber ja auch so, dass Verkehrspolitik deutlich mehr ist als das Auto und der Bau von Straßen, Brücken und Parkplätzen. Eine gute Verkehrspolitik schafft Chancengleichheit für alle – auch für diejenigen, die nicht Autofahren dürfen oder wollen, grade am flachen Land aber bisher kaum unabhängig vorankommen. In einer alternden Gesellschaft wird sich der Anteil dieser Menschen ja noch deutlich vergrößern.“

„Infrastruktur“ ist mehr als Straßen für’s Auto

Zweiter Ausgangspunkt ist eine sogenannte „Infrastrukturkonferenz“ des Osterhofener CSU-Abgeordneten Thomas Erndl vor etwa einem halben Jahr. „Die hat sich ausschließlich um Straßenbauprojekte gedreht“, ärgert sich die gesamte Gruppe noch heute. „Das wollten wir nicht so stehen lassen, zumal wie gesagt auch die Bayerische Staatsregierung ja den öffentlichen Verkehr und auch das Fahrrad erheblich stärken wollen. Wenn der zuständige bayerische Verkehrsminister auch noch in unserem Landkreis daheim ist, dann gehen wir davon aus, dass Stadt und Landkreis Deggendorf zum Vorreiter für den Ausbau von Bus, Bahn und Rad werden können“, ist die Gruppe überzeugt. „In diesem Sinne planen wir auch einen entsprechenden Bürgerantrag an die Stadt Deggendorf.“

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert