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Rad, Bus und Bahn statt neuer Brücke – für den Erhalt des Landesgartenschaugeländes!

Die Menschenketten markieren den Verlauf der geplanten Brücke. Bild: M. Sigl

Gut 30 Teilnehmerinnen und Teilnehmer waren letztendlich bei der „Klein-Demo“ dabei, die die Aktionsgruppe Klimaentscheid Deggendorf am letzten Samstag im ehemaligen Landesgartenschaugelände an der Donau angemeldet hat. „Uns ging es darum, vor allem auch für uns selbst einmal die Trasse zu markieren, in der eine zusätzliche Straßenbrücke über die Strandbar, die Donau und den Donau-Spielplatz verlaufen würde“, erklärt Georg Kestel für die Aktionsgruppe. „Aus der Machbarkeitsstudie zu dem Bauwerk kann man mittlerweile ausreichend genau herauslesen, dass z. B. mitten in das südliche Ende des Donauspiels ein Pfeiler gebaut und die Brücke den unteren Teil des Spielplatzes überspannen würde.“ Die Aktionsgruppe machte auf den Wegen den Verlauf mit Kreide und mit Menschenketten sichtbar. Gemäß Absprache mit der Stadt und dem Landratsamt wurden die Markierungen nach der Aktion wieder beseitigt.

Schon vor zwei Jahren Untersuchung von Verkehrsalternativen gefordert

In seiner Ansprache am Donau-Spielplatz und an der Strandbar wies Kestel darauf hin, dass die Aktionsgruppe schon vor zwei Jahren gefordert habe, auch verkehrliche Alternativen zum Straßen- und Brückenbau zu untersuchen, wie den Ausbau der Radwege und des Öffentlichen Personennahverkehrs (ÖPNV).

Vor allem Ziel- und Quellverkehr innerhalb des Stadtgebietes – gut zu bewältigen mit Rad und ÖPNV

„Die Daten zu dem Projekt zeigen, dass es vor allem um Verkehr geht, der z. B. von Wohnungen im Stadtgebiet zu den Arbeitsplätzen in Fischerdorf bis Natternberg führt. Diese Art Verkehr kann sehr gut auch mit Rad, E-Bike, Bus und Bahn bewältigt werden. Der Ausbau dieser Verkehrsträger hätte, anders als die Brücke, nicht nur einen punktuellen Effekt, sondern eine positive Wirkung im ganzen Stadtgebiet.“
Zudem seien Rad, und Bussystem in Stadt und Landkreis bisher so schwach aufgestellt, dass schon kleine Investitionen einen riesigen Nutzen erzeugen – ganz im Unterschied zum bereits ausgebauten Straßensystem. „Die 75 Millionen Euro, die derzeit für die Brücke als Kosten genannt werden, wären für Rad, Bus und Bahn erheblich besser investiert“, so Kestel. „Und nicht zuletzt wäre das auch deutlich klimafreundlicher, allein durch den Bau einer Brücke würden mehr als 5000 Tonnen an CO2-Emissionen freigesetzt.“

Zerstörung des Landesgartenschau-Erbes droht

Die zweite Rednerin der Demo, Cornelia Vogl-Dobler wies auf die drohende Zerstörung des Landesgartenschau-Erbes durch eine weitere Autobrücke hin. Dass aus einem ehemals unstrukturierten Gelände durch enormen planerischen und finanziellen Aufwand die Deichgärten mit Donauspiel, die einen inselartigen Park auf einem neu entstandenen Parkhaus bilden, geschaffen wurden, bezeichnet man in der Fachpresse der Landschaftsarchitektur als „spektakulär“. Vor allem weil das ganze Kunstwerk auch noch vor der Kulisse einer Autobahnbrücke bestehen kann.
Dieses einmalige Herzstück würde durch eine zusätzliche Zerschneidung ruiniert werden.
Ebenso würde der Freizeit- und Erholungswert der Donaupromenade, des eigens zum Fluss geschaffenen Zugangs und der Strandbar massiv beeinträchtigt werden.

Bürgerantrag unterstützen!

Die Aktionsgruppe Deggendorf rief bei der Kundgebung auch dazu auf, den derzeit laufenden Bürgerantrag zu unterstützen. In diesem wird eine qualifizierte Untersuchung der Verkehrsalternativen verlangt. Vor Abschluss von entsprechenden Machbarkeitsstudien soll eine Vergabe weiterer Planungen zur Brücke (die insgesamt mehrere Millionen Euro kosten würden) nicht erfolgen. Unterschreiben konnte man den Bürgerantrag auch bei der Demo. „Am Spielplatz haben wir bei der Gelegenheit festgestellt, dass ziemlich viele Menschen aus anderen Gemeinden und sogar von weiter her extra an diesen Spielplatz kommen“, erläutert Christian Dobler dazu.

Der Bürgerantrag steht hier zum Download zur Verfügung.

2 Kommentare

  1. Michael Pfeffer

    Habe mir die Liste soeben heruntergeladen und möchte diese mit weiteren Unterstützern zurückschicken. Allerdings ist eine Frist zur Rückgabe bis 12.4.24 gesetzt. Das ist sehr unglücklich, weil dadurch evtl. Personen nun davon absehen zu unterschreiben. Leider hat man von der Aktion im Vorfeld auch wenig mitbekommen.
    Ich hoffe sehr, der Bürgerantrag geht durch und die Stadt prüft hier nochmal nach. Viel Erfolg

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