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Frage 1: Klimapolitik

  1. Haben Sie einen oder beide der vorgeschlagenen Beiträge angesehen?
    Falls ja: Wie bewerten Sie die von Meteorologen, Klimawissenschaftlern und Physikern präsentierten Fakten und Prognosen? Welche Schlüsse ziehen Sie daraus für Ihre politischen Entscheidungen?

Rita Hagl-Kehl – SPD:

Um ehrlich zu sein, brauche ich nicht mehr Informationen zu diesem Thema. Ich weiß seit Jahren, was es geschlagen hat und wie wichtig es ist, tätig zu werden. Nicht erst seit Fridays For Future wissen wir das, sondern schon eine ganze Zeit länger. Das Problem: Die Mühlen der Politik mahlen oft langsam und nicht alle Akteure sind mit derselben Ernsthaftigkeit und der notwendigen Zielstrebigkeit dabei, wenn es um das Thema Klimaschutz oder Erderwärmung geht. Das ist oft frustrierend. Aber ich kann sagen, dass die Zeiten längst vorbei sind, in denen nur die Grünen für Umweltschutz bekannt waren. Die SPD räumt dem Thema eine große Bedeutung ein. Und ich persönlich weiß, was wir an der Natur haben; schließlich bin ich in Zenting in einem kleinen Paradies aufgewachsen. Wenn uns etwas an dieser Natur liegt, dann müssen wir sie mit allen Möglichkeiten, die uns zur Verfügung stehen, schützen. Ich war im Parlamentarischen Beirat für nachhaltige Entwicklung und 2023 dabei, als in New York eine Klimakonferenz stattfand. Dort habe ich bereits mit Vertretern der betroffenen Länder des globalen Südens über die Probleme des Klimawandels gesprochen. Ebenso konnte ich auf der Delegationsreise des Ausschusses für Ernährung und Landwirtschaft nach Kenia und Sambia sehen, wie dramatisch der Ausfall einer ganzen Regenzeit in Afrika wirkt. In Namibia sah ich die Verbuschung eines riesigen Gebietes durch die Trockenheit, das so groß wie Deutschland, Österreich und die Schweiz zusammen ist. Ich bin mir also darüber im Klaren, wie ernst die Lage tatsächlich ist.

Sebastian Damm – GRÜNE:

Ich habe mir zumindest den Rückblick der Extremwetterereignisse 2024 angeschaut, und durch die Folien durchgescrollt. Die Visualisierungen, wie warm das letzte Jahr wirklich war und wie extrem das Regenereignis in Valencia war, sind schon beängstigend. Allerdings bin ich natürlich als Kandidat der Grünen sowieso schon für deutlich mehr Klimaschutz. Wir sehen jetzt schon die Wetterextreme, und wir wissen auch, dass wir schon durch unsere CO2-Emissionen bis heute die Klimaerwärmung bis in zehn Jahren festgeschrieben haben, da CO2 so lange braucht, um die volle Wirkung zu entfalten. Das heißt, selbst wenn wir jetzt auf der ganzen Welt sofort bei Netto-Null Emissionen wären, würde es trotzdem noch mindestens zehn Jahre immer heißer und extremer. Und würde dann auf dem Niveau bleiben. Also müssen wir viel mehr dafür tun, die deutschen Emissionen schnell zu senken und auch auf internationaler Ebene mit Bündnissen dafür sorgen, dass weltweit die Anstrengungen zur Reduktion der Treibhausgasemissionen erhöht werden. Wir haben historisch den fünftgrößten historischen Beitrag zur Erwärmung. Und wer in die eine Richtung vorweg gegangen ist, hat auch eine Führungsverpflichtung in die andere Richtung.

Muhanad Al-Halak – FDP:

Ja, ich habe mir den Beitrag mit Karsten Schwanke angesehen. Und nach drei Jahren, die ich als Politiker in der Fachwelt der Wasserwirtschaft und der Klimaanpassung gearbeitet habe, kann ich nur sagen: Er hat Recht mit seinen Ausführungen und auch Warnungen. Die Entwicklungen, die das Weltklima insbesondere in den vergangenen 10 Jahren angenommen hat, sind alarmierend. Nicht nur war 2024 das wärmste, je gemessene Jahr, auch wurde die 1,5 Grad Marke 2024 weltweit erstmal gerissen. Und mittlerweile müssen wir auch anerkennen, dass die Erwärmung der Atmosphäre und Ozeane in exponentieller Geschwindigkeit voranschreitet, was uns global an sehr gefährliche klimatische Kipppunkte bringt. 2024 war ein Ausnahme-Hochwasser Jahr in Deutschland, mit gleich vier großen und langanhaltenden Überschwemmungen, die zusammengenommen fast die gesamte Republik erfasst haben. Eine erwärmte Atmosphäre kann das Vielfache an Wasser aufnehmen. Und das bekamen wir im vergangenen Jahr nicht nur in Deutschland, sondern in massivster und tödlicher Art und Weise auch in Spanien zu spüren, wie der Beitrag der ARD auch sehr eindrücklich zeigt. Aber auch das andere Extrem, nämlich anhaltende Dürre, wird in Deutschland mehr und mehr zur Normalität. Beides, zu viel und zu wenig Wasser bedrohen unsere Landwirtschaft, unsere Industrie aber vor allem unsere Bevölkerung in immer bedrohlicherer Weise. Für mich ist ganz klar, dass Deutschland auf solch eine Zukunft noch nicht ausreichend vorbereitet ist. Eine zielgenaue Klimaanpassung in Deutschland, die je nach Region, je nach klimatischen Gegebenheiten und auch Bedürfnissen die richtigen Schlüsse zieht, sollte die Antwort darauf sein. Für uns Menschen, unsere Landwirtschaft und den Wirtschaftsstandort Deutschland insgesamt.

Florian Mies – FREIE WÄHLER:

Nicht in Panik zu verfallen und seriöse Lösungen anbieten die nicht nur auf dem Papier gut aussehen.

Marcus Kiefer – BP:

Ich habe mir beide Beiträge angesehen und die Zahlen sprechen eine eindeutige Sprache. Daher ist es wichtig den Klimaschutz voranzubringen. Eine Überbelastung der Bürger sollte jedoch vermieden werden.

Christian Kerschl – ÖDP:

Antwort: Ja
Zu dieser Frage erübrigt sich eigentlich jede Antwort eines ÖDP-Politikers, weil wir uns seit Jahrzehnten damit auseinandersetzen und sehr negative Konsequenzen für unsere zukünftigen Generationen befürchten bzw. erste starke Auswirkungen jetzt schon erleben. Wir plädieren deshalb schon ebenso lang für eine Abkehr von fossilen Brennstoffen und weitere Maßnahmen wie Biolandwirtschaft. Aktuell ist aber wohl die größte Herausforderung, den Bürgern diese Notwendigkeiten zu vermitteln und diese Veränderungen sozialverträglich zu gestalten. Es würde schon viel bewirken, nicht an alten Strukturen festzuhalten und vor allem nicht weiter zu fördern. Freiwerdende Mittel können dann für zukunftsträchtige Entwicklungen eingesetzt werden.