Welche konkreten Schritte möchten Sie unternehmen, um die regionale Energieerzeugung vor Ort zu fördern und die Wirtschaft auf dem Weg zu einer klimaneutralen Produktion zu unterstützen?
Rita Hagl-Kehl – SPD:
Ich halte es für sehr sinnvoll, die Menschen über Möglichkeiten von Photovoltaik-Anlagen zu informieren und sie beim Bau zu unterstützen. Hier haben wir noch großes Potential. Viele Leute haben freie Dachflächen, die mit Solarpanelen versehen werden können. Außerdem halte ich es für sinnvoll, Bayern beim Thema Windkraft voranzubringen. Das wurde von der CSU und den Freien Wählern lange blockiert, doch langsam kommt wieder Bewegung in die Diskussion. Die Ablehnung basierte hauptsächlich auf der Ästhetik – Windräder sähen nicht schön aus. Das ist ironisch, wenn man sich die Schönheit eines Kohlebergwerks oder eines Atomkraftwerks ansieht. Das sollte wirklich nicht im Vordergrund stehen, sondern die Zukunftsfähigkeit für unser Land und, viel wichtiger, für unsere Erde.
Sebastian Damm – GRÜNE:
In Niederbayern haben wir im Sommer dank des vorangeschrittenen Ausbaus von PV schon eine sehr gute Abdeckung des Stromverbrauchs. Auch Wasserkraft und Biomasse wird gut genutzt. Was eigentlich fehlt, ist die Windkraft. Allerdings muss man ehrlich sagen, dass die Plätze, die im Wahlkreis für Windkraftanlagen geeignet wären, doch überschaubar sind, und dann mit Naturschutz- und Naherholungsgebieten konkurrieren. Insofern werden wir auf absehbare Zeit Lücken in der Versorgung haben. Ein weiterer Zubau von PV, auf Dächern der Industrie oder auch auf Freiflächen, könnte jedoch mit einer Chance für Betreiber von Stromspeichern oder Elektrolyseuren verbunden sein.
Muhanad Al-Halak – FDP:
Hier ist meine Antwort ganz eindeutig und klar: Die Bayerische Wasserkraft!“ Jeder, der meine Arbeit im Bund und hier in Bayern etwas verfolgt hat, weiß, dass mir die Wasserkraft als erneuerbare Energiequelle ganz besonders am Herzen liegt. Seit Jahrhunderten versorgt die Wasserkraft unser Heimatland Bayern als verlässliche und als saubere erneuerbare Energiequelle. Sage und schreibe 4.200 Anlagen, die Bayern mit 15,2 % des Stroms aus Erneuerbaren Energien versorgen – Eine absolute Sonderstellung innerhalb Deutschlands. Für uns bedeutet diese Sonderstellung einen wichtigen Teil unserer Geschichte, unseres kulturellen Erbes und unserer Identität!
Als Freie Demokraten muss es unsere Aufgabe sein, die Wasserkraft als zentrale Erneuerbare Energiequelle nicht nur zu erhalten, sondern sie auch konsequent auszubauen. Denn die Wasserkraft birgt noch ungenutzte Potentiale. Modernisierung, ein Repowering und die Integration in neueste technische Systeme machen die Wasserkraft noch effizienter und umweltfreundlicher. Wasserkraft hilft als zuverlässige Energiequelle der Grundlastversorgung und Netzstabilität, und kann der Sicherung kritischer Infrastrukturen im Fall von Brown- oder Blackouts dienen. Ganz abgesehen von 1 Milliarde zusätzlichen Kilowattstunden, die uns die Wasserkraft bei weiterem Ausbau bescheren kann.
Florian Mies FREIE WÄHLER:
Technologieoffenheit, wirtschaftliche Anreize und Bürokratieabbau.
Marcus Kiefer – BP:
Da gerade bei der Solarenergie sehr viel überschüssiger Strom produziert wird halte ich es für wichtig und sinnvoll den Ausbau von Stromspeichern voranzutreiben um regenerative Energien in Zukunft noch effizienter nutzen zu können.
Christian Kerschl – ÖDP:
Die Politik kann hier Möglichkeiten erörtern, nach Investoren suchen und diese unterstützen. Dies gilt für mögliche Flächen für Wind- und Solarkraftwerke, vorhandene, teils ungenutzte Wasserkraftwerke und den Weiterbetrieb aus der Förderung fallender Biogasanlagen. Hier können auch lokale Netzbetreiber wie die Stadtwerke Deggendorf selbst noch stärker als das aktuell der Fall ist sich als Energieproduzent engagieren. Erneuerbare Energien machen mittlerweile einen günstigen Strompreis möglich, den dann die regionalen Netzbetreiber ansässigen Firmen anbieten und sie damit unterstützen können.